Hürdenlauf - eine olympische Disziplin, die man mit Begeisterung verfolgen oder auch sogar selbst ausüben kann. Für Shamil allerdings war es die raue Wirklichkeit seines jungen Lebens.

Zur Kinderarche kam der damals Siebenjährige Junge mit sehr schlechten Russischkenntnissen. Zu den Hürden, denen sich der ruhige und eher schüchterne Shamil stellen musste, gehörte sich in einer Gruppe von insgesamt sieben Jungen mit unterschiedlichem Alter zurecht zu finden. Eine andere Hürde war die harte Eingewöhnung an ein Leben ohne Mutter, denn diese hatte eine Arbeitsverletzung an der Hand erlitten und war damit nicht hinreichend erwerbsfähig, um sich und ihren Sohn zu versorgen. Eine unglückliche Ausgangslage für den Start ins Leben in einem fremden Land…

… doch Shamil bewies Kämpferqualitäten: Er weinte nicht, beschwerte sich nicht und bettelte auch nicht, nach Hause zu können. Er musste lernen, in einem fremden Land unter fremden Menschen und mit für ihn fremden Regeln zu überleben. Als Einwanderer mit seinen mangelhaften russischen Sprachkenntnissen in einer russischen Schule war er für seine Klassenkameraden ein Fremdkörper. Während der gutmütige Shamil in der Kinderarche sofort sehr beliebt war, zeigte man ihm in der Schule die kalte Schulter. Dazu gehörte, dass man ihm das Prädikat „dumm“ aufsetzte, über seine sprachlichen Probleme spottete und nicht mit ihm kommunizieren wollte.

Doch Shamil ließ sich nicht kleinkriegen. Er erlernte die Sprache so gut, dass er für seine auswendig gelernten Gedichte sogar leicht die beste Note einkassierte. Außerdem zeigte er gute Fähigkeiten bei der Bewältigung von Mathematik-Aufgaben und glänzte als guter Kopfrechner.


Wie schön, dass die Kinderarche diesen jungen Mann auf einem Teil seiner Lebens-Wegstrecke fürsorglich und liebevoll begleiten und unterstützen konnte. Inzwischen ist Shamil neun Jahre alt - sein Aufenthalt sowie die staatliche Unterstützung für den Aufenthalt in unserem Kinderheim neigen sich dem Ende zu. „Leider“ - kann man sagen, denn Shamils Mutter sieht sich immer noch nicht in der Lage, den Jungen nach Hause zu nehmen. Sie trat mit der Bitte an uns heran, ob sie Shamil nicht auch weiterhin in der Kinderache lassen könnte. Das ist leider ein Anliegen, dem wir sehr oft begegnen.

Wir sind uns sicher, dass wenn Kinder wie Shamil zusammen mit der Mutter bei uns länger bleiben könnten, sie bei uns die notwendige Hilfe und Unterstützung für ein erfolgreiches Leben erhalten werden. Genau dies möchten wir ermöglichen. Dafür sind wir, mangels staatlicher Unterstützung, auf eigene finanzielle Mittel angewiesen.

Teilst du unser Anliegen? Wenn du Menschen wie Shamil und seine Mutter zu deinem persönlichen Projekt machen möchtest, dann ermögliche doch gerne mit einer monatlichen Spende, dass wir an deiner Stelle für Kinder wie Shamil, ggfs. auch zusammen mit der jeweiligen Mutter zur Chance für eine hoffnungsvolle Perspektive und Zukunft werden können. Machst du mit?

Herzliche Grüße

Dein Team der Stiftung Kinderarche

 

 

 

 

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